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Kindheit in Montescaglioso: Francesco, ein Junge zwischen Feldern, Hunger und Lebensfreude

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  Kindheit in Montescaglioso: Francesco, ein Junge zwischen Feldern, Hunger und Lebensfreude Mein Vati heißt Francesco. Geboren wurde er 1943, in Montescaglioso, einem kleinen Ort, nicht weit von Matera , in der Region Basilikata in Süditalien. Wer das Gebiet nicht kennt: Basilikata zählt historisch zu den ärmsten Regionen Italiens. Noch bis in die 1950er Jahre hinein war der Großteil der Menschen dort Bauern oder Tagelöhner, oft abhängig von Landbesitzern, die große Ländereien wie kleine Königreiche verwalteten. Soziale Sicherung? Fehlanzeige. Fließendes Warmwasser? Ebenso. Man arbeitete, um zu essen. Und manchmal reichte es trotzdem nicht. Francesco Viggiani erzählt, wie es damals war. Francesco wuchs in einer dieser Familien auf. Mit den anderen Geschwistern, Donato, Mario und Lina, musste er sich alles teilen. Seine Mutter, meine Oma, war eine Frau, die wenig hatte und dennoch alles gab. Sein Vater war im Krieg. Erst an der Front irgendwo in Albanien, später in Gefangenschaf...

Ein paar Tage nach Montescaglioso – Herbstlicht, Meerluft und Espresso

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  Ein paar Tage nach Montescaglioso – Herbstlicht, Meerluft und Espresso Mitte Oktober. Der Sommer liegt noch in der Luft, aber die Hitze ist vorbei. Wir sind wieder in Montescaglioso , einem ruhigen Ort in der Region Basilikata , unweit der Grenze zu Apulien . Einen günstigen Flug gefunden, gelandet in Bari – und dort direkt unseren Leihwagen abgeholt. Den hatten wir schon in Deutschland online reserviert, ganz unkompliziert. Die Fahrt durch Süditalien ist jedes Mal ein kleines Erlebnis. Endlose Olivenhaine, leere Landstraßen, das warme Licht über den Hügeln. Zwischenstopps lohnen sich – ein Espresso an einer Tankstelle irgendwo zwischen Gravina und Matera kann überraschend gut schmecken. In Montescaglioso angekommen, empfängt uns der Herbst von seiner besten Seite: 23 Grad, Sonne satt, ein Himmel, so blau wie gemalt. Für Mitte Oktober – perfekt. Für 3 Euro darf man den ganzen Tag in Montescaglioso parken. Morgens in der Altstadt Der Tag beginnt mit einem Kaffee. Natürlic...

Castelmezzano und die neue „Slittovia delle Dolomiti Lucane“ – Nervenkitzel in der Basilikata

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  Castelmezzano und die neue „Slittovia delle Dolomiti Lucane“ – Nervenkitzel in der Basilikata Castelmezzano ist die Heimat unseres Freundes Rocco Pesile . Es war noch nie ein Ort für Massen, eher für Entdecker. Ein Dorf, das sich in die Felsen der Dolomiti Lucane krallt, hoch über den Tälern der Basilikata. Instagramer haben den Ort längst entdeckt – kein Wunder, die engen Gassen, die schräg übereinander gebauten Häuser und der Blick in die steile Bergwelt sehen aus wie gemalt. Und dann gibt es da seit Jahren schon den „ Volo dell’Angelo “ , eine Seilrutsche von Dorf zu Dorf, die für viele das Sinnbild des wachsenden Abenteuertourismus in Süditalien ist. Seit dem 25. April 2025 aber steht Castelmezzano wieder im Rampenlicht: Die Slittovia delle Dolomiti Lucane wurde eröffnet. Eine Art alpine Rutschbahn, technisch ein „Alpine Coaster 2.0“, die sich steil hinter dem Dorf ins Tal zieht. Wer will, rauscht mehrere hundert Meter hinunter, mit Panoramablick, Adrenalinschub inklusive...

Tomaten und Mozzarella: Die pure Einfachheit der Basilikata-Küche

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  Tomaten und Mozzarella: Die pure Einfachheit der Basilikata-Küche Ich kenne die Basilikata sehr gut. Obwohl ich in Deutschland lebe, liegen meine Wurzeln in Montescaglioso ( Matera ) .  Mein Vater stammt von dort, meine Tante Lina lebt noch in Montescaglioso und versorgt mich ständig mit News, Geschichten und kleinen Einblicken in die Geschichte der Region. Durch sie habe ich gelernt, dass die Basilikata mehr ist als nur Hügel und alte Dörfer – die Küche hier erzählt ihre eigene Geschichte. Es geht nicht um prätentiöse Rezepte, sondern um ehrliche, einfache Gerichte , bei denen die Qualität der Produkte immer im Mittelpunkt steht. Und genau das merkt man bei einem Klassiker: Tomaten und Mozzarella . Wenn man über die Basilikata spricht, denkt man oft an raue Landschaften, alte Dörfer und endlose Hügel. Was man vielleicht nicht sofort auf dem Schirm hat: die Küche. Die ist hier so bodenständig wie die Menschen selbst, und genau das macht sie so besonders. Es geht nicht um S...