Ein paar Tage nach Montescaglioso – Herbstlicht, Meerluft und Espresso

 

Ein paar Tage nach Montescaglioso – Herbstlicht, Meerluft und Espresso

Mitte Oktober. Der Sommer liegt noch in der Luft, aber die Hitze ist vorbei. Wir sind wieder in Montescaglioso, einem ruhigen Ort in der Region Basilikata, unweit der Grenze zu Apulien.
Einen günstigen Flug gefunden, gelandet in Bari – und dort direkt unseren Leihwagen abgeholt. Den hatten wir schon in Deutschland online reserviert, ganz unkompliziert.

Die Fahrt durch Süditalien ist jedes Mal ein kleines Erlebnis. Endlose Olivenhaine, leere Landstraßen, das warme Licht über den Hügeln. Zwischenstopps lohnen sich – ein Espresso an einer Tankstelle irgendwo zwischen Gravina und Matera kann überraschend gut schmecken.

In Montescaglioso angekommen, empfängt uns der Herbst von seiner besten Seite: 23 Grad, Sonne satt, ein Himmel, so blau wie gemalt. Für Mitte Oktober – perfekt.


Für 3 Euro darf man den ganzen Tag in Montescaglioso parken.



Morgens in der Altstadt

Der Tag beginnt mit einem Kaffee. Natürlich. Entweder bei Rocco im Café Letterario oder im Barlume – beide liegen an der Hauptstraße, dem Corso della Repubblica. Hier trifft sich das Leben: Einheimische, Rückkehrer, Besucher.
Man redet, diskutiert, lacht. Nach ein paar Tagen kennt man die meisten Gesichter. Ein kurzer Gruß reicht – die Gespräche entwickeln sich von allein.

Diese kleinen Routinen machen Montescaglioso besonders: kein Touristentrubel, kein Lärm, nur Alltag – italienischer Alltag eben.

Diese schöne Aussicht erwartet uns, wenn wir vorm Barlume sitzen.



Mittag mit Familie – und spontane Pläne

Mittags essen wir mit Tante Lina und Onkel Pierino. Eine feste Tradition. Nach ein paar Gabeln Antipasto, Cannelloni, Espresso und einer halben Stunde Diskussion beschließen mein Vater, mein Neffe und ich, ans Meer zu fahren. Einfach los – wie immer ohne Plan.

Mittagessen: Cannelloni.


Ich schlafe im Auto ein. Typisch. Als ich die Augen öffne, bin ich überrascht: Wir sind nicht in Metaponto, wo wir sonst immer landen, sondern in Ginosa Marina, etwas weiter nördlich – und schon in Apulien.


Ginosa Marina – Herbst am Meer

Der Ort ist ruhig, aber nicht leer. Einige Bars haben noch geöffnet, ein paar Spaziergänger am Wasser. Das Meer schimmert blaugrau, das Licht hat diesen weichen Glanz, den man nur im Oktober findet.

Von hier sieht man auf der einen Seite die Stadt Tarent, auf der anderen die ferne Küste Kampaniens. Der Strand ist fast menschenleer – nur das Rauschen der Wellen, Möwen, ein paar Muscheln unter den Füßen.

Wir bleiben bis kurz vor Sonnenuntergang. 19:30 Uhr – Zeit für die Rückfahrt. Wieder Richtung Montescaglioso, zurück in die Basilikata.


Ginosa Marina im Oktober: Menschenleer.



Abendstimmung in Montescaglioso

Zurück im Ort riecht es nach Kaminfeuer und Holzrauch. In den engen Gassen hört man leises Stimmengewirr. Ich mag diese Nachsaison-Atmosphäre – weniger Betrieb, aber mehr Raum zum Durchatmen.

Im Oktober zeigt sich die Basilikata von einer stillen, fast poetischen Seite. Kein touristischer Druck, keine Eile. Einfach leben, beobachten, genießen.


FAQ – Tipps & Eindrücke für Reisende in die Basilikata und Apulien

Wie kommt man am besten nach Montescaglioso?
Der nächstgelegene Flughafen ist Bari (Region Apulien). Von dort sind es etwa 60 Minuten mit dem Auto nach Montescaglioso in der Basilikata. Mietwagen sind sehr zu empfehlen – sie bieten Freiheit für Ausflüge nach Matera, Metaponto oder eben Ginosa Marina.

Wann ist die beste Reisezeit für Montescaglioso?
Der Oktober ist ideal: angenehm warm, sonnig, aber nicht überlaufen. Wer authentisches Italien erleben will, reist außerhalb der Hauptsaison.

Welche Strände lohnen sich in der Umgebung?

  • Metaponto – klassisch, weitläufig, im Sommer gut besucht.

  • Ginosa Marina – etwas größer, mit einem Hauch Apulien und viel Platz im Herbst.

  • Policoro – ruhig, ideal für Spaziergänge oder ein Picknick.

Was sollte man in Montescaglioso gesehen haben?
Das Kloster San Michele Arcangelo, die Altstadtgassen, kleine Cafés und das Panorama über die Hügel der Basilikata. Mehr braucht es oft nicht.

Wie unterscheidet sich Basilikata von Apulien?
Apulien ist bekannter – Strände, Trulli, Tourismus. Basilikata dagegen stiller, rauer, ursprünglicher. Beide Regionen ergänzen sich perfekt.

Ist Montescaglioso touristisch?
Nicht wirklich. Und das ist gut so. Der Ort bleibt authentisch – man erlebt den Alltag, keine Inszenierung.


Meta-Beschreibung:
Reisebericht aus Montescaglioso in der Basilikata – zwischen Bari, Apulien und dem Meer. Ein persönlicher Blick auf Italien im Oktober: Sonne, Stille und ein Nachmittag in Ginosa Marina. Mit Reisetipps & FAQ.

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Montescaglioso, Basilikata, Apulien, Süditalien, Italienreise, Reisebericht, Italien im Oktober, Ginosa Marina, Metaponto, Bari, Reisetipps, Reiseblog, Herbsturlaub, Matera



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