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Es werden Posts vom Dezember, 2024 angezeigt.

Die 50 Lire des kleinen Francesco

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Die 50 Lire des kleinen Francesco Eine weitere Geschichte aus dem Italien der Nachkriegszeit Es war einer dieser typischen Nachmittage. Ich saß mit meinem Neffen Sergio und meinem Vater Francesco am Esstisch, als ich die Frage stellte, die eine seiner liebsten Anekdoten heraufbeschwören würde: "Papa, erzähl uns doch die Geschichte von den 50 Lire und dem Lehrer!" Ein verschmitztes Lächeln huschte über Francescos Gesicht. Die Geschichte führte uns zurück nach Montescaglioso, den verschlafenen Ort, nur achtzehn Km von Matera entfernt. Nicht das glamouröse Matera, UNESCO-Weltkulturerbe, von heute, sondern das Matera von 1953 - eine Stadt, die damals als "Schande Italiens" galt und von bitterer Armut gezeichnet war. "Wisst ihr", begann Francesco, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte, "ich war damals ein kleiner Bengel von neun oder zehn Jahren. Ich war kein böser Junge, aber gewieft, clever und manchmal etwas naiv". Und weiter: "Die H...

Die Wassermelone - Eine Geschichte aus dem Nachkriegs-Italien

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Die Wassermelone.  Eine Geschichte aus dem Nachkriegs-Italien. Mein Vati hat mir letztens wieder eine seiner Geschichten aus der Kindheit erzählt. Eine dieser Geschichten, bei der man bis zum Schluss gespannt zuhört und merkt, wie im Laufe der Zeit sich die Gesellschaft verändert hat.  Der heiße Augustwind wehte durch die engen Gassen von Montescaglioso, während die Sonne unbarmherzig auf die staubigen Straßen des kleinen süditalienischen Dorfes strahlte. Ein streunender Hund hier, eine Katze dort auf der Suche nach Schatten. Es war das Jahr 1953, und die Narben des Zweiten Weltkriegs waren noch überall deutlich zu sehen – nicht nur an den verfallenen Gebäuden, sondern vor allem in den gezeichneten Gesichtern der Menschen, die hier lebten.  Der eine Krieg war zwar zu Ende gegangen, doch für die Menschen in der Basilikata ging ein anderer Kampf unvermindert weiter – der ums tägliche Überleben. Die Armut und der Hunger waren die ständigen Begleiter. Sinnbildlich für diese...

Francesco und das Jahr 1961 oder mein Vater, der Hunger und die Hoffnung.

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Der Hunger und die Hoffnung Die Geschichte hat mir mein Vati, Francesco, heute erzählt. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten, den sie ist besonders. Es war ein grauer Morgen im Jahr 1961, als Francesco Antonio Viggiani zum ersten Mal die Mauern von Montescaglioso hinter sich ließ. Der Duft von geröstetem trockenem Brot und frisch aufgewärmten Kaffee hing noch in seiner Erinnerung, ein letzter "Ciao Mamma" zu seiner Mutter, bevor er sich auf die Reise nach Bari machte. Die Landschaft Süditaliens zog wie ein verblasstes Gemälde an ihm vorbei. Jedes Dorf, jeder Hügel erzählte Geschichten von Entbehrung und Überlebenskampf. Francesco war gerade einmal 18 Jahre alt, aber seine Augen hatten bereits mehr gesehen als manch ein alter Mann. Geboren 1943, mitten im Krieg, war seine Kindheit geprägt von Hunger und Unsicherheit. Seine Mutter, eine Frau mit Händen so hart wie das Leben selbst, hatte stets versucht, ihm ein Lächeln zu schenken - auch wenn die Teller dünn blieben und d...

Das Fest von San Rocco in Montescaglioso: Tradition, Geschichte und kultur

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Das Fest von San Rocco in Montescaglioso: Tradition, Geschichte und kulturelle Bedeutung Das Fest des Heiligen San Rocco in Montescaglioso, (m)einer Gemeinde in der Region Basilikata, ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein Volksfest und ein lebendiges Zeugnis der lokalen Kultur, Tradition und kollektiven Identität. Seit Jahrhunderten prägt dieses Fest das soziale und kulturelle Leben der Gemeinde und verbindet Generationen durch gemeinsame Erinnerungen und spirituelle Praktiken. Historischer Kontext Der Heilige Rocco San Rocco, geboren im Jahr 1295 und verstorben 1327, ist eine bedeutende Heiligenfigur in der katholischen Tradition. Er wird traditionell als Schutzpatron gegen Pest und Krankheiten verehrt und ist bekannt für seine selbstlose Hingabe an die Kranken und Bedürftigen während seiner Lebenszeit. Ankunft in Montescaglioso Im Jahr 1314, im Alter von 27 Jahren, kam San Rocco nach Montescaglioso. Sein Wirken als Helfer und Heiler von Mensch und Tier prägte ...

Montescaglioso: Ihr Traumhaus im Herzen Süditaliens

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Montescaglioso: Ihr Traumhaus im Herzen Süditaliens Stellen Sie sich vor, Sie entfliehen dem grauen Alltag und dem urbanen Stress und finden Ihre Zuflucht in einem charmanten Steinhaus in Montescaglioso - eine kleine Stadt in der Basilikata. Hier öffnet sich Ihnen eine Welt, die Ruhe, Schönheit und authentisches italienisches Leben vereint. Ein Ort abseits der Hektik Montescaglioso ist mehr als nur ein Dorf - es ist eine Oase der Ruhe. Etwa 10.000 Einwohner geben einem das Gefühl nicht alleine zu sein und trotzdem weit weg vom Trubel der Stadt. Die engen Pflasterstraßen, auf denen kaum Autos verkehren, laden zum Flanieren ein. Überall hängen Wäscheleinen zwischen den Häusern, Kinderlachen erfüllt die Gassen, und aus geöffneten Fenstern dringen leise italienische Stimmen von Fernsehern - Atmosphäre pur. Sehr kleine Autos oder eine Ape, wie hier im Bild, sind die Fahrzeuge, die Sinn machen. Traumhafte Lage mit Vorteilen Die Lage von Montescaglioso könnte nicht besser sein: Nur 12 ...