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Die Weinschätze der Basilikata, Aglianico, Malvasia Bianca und Greco

  Die Weinschätze der Basilikata: Tradition, Innovation und internationale Klasse Die Basilikata, meine kleine Region im Süden Italiens, hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz auf der Landkarte der internationalen Weinwelt erobert. Mit ihren vulkanischen Böden, dem mediterranen Klima und einer Weinbaugeschichte, die Jahrtausende zurückreicht, bietet die Basilikata ideale Bedingungen für gute und zum Teil auch außergewöhnliche Weine. Doch welche Rebsorten gedeihen hier, wie werden die Weine produziert und wie steht es um ihre internationale Konkurrenzfähigkeit? Die Rebsorten der Basilikata: Aglianico Die bekannteste Rebsorte der Basilikata ist zweifellos der Aglianico, oft als „Barolo des Südens“ bezeichnet. Besonders in der Gegend um den erloschenen Vulkan Monte Vulture bringt die Aglianico-Traube tiefrote, tanninreiche und lagerfähige Weine hervor. Der „Aglianico del Vulture DOCG“ gilt als die Krönung der regionalen Weinproduktion. Daneben finden sich auch weiße Sorten ...

Die 50 Lire des kleinen Francesco

Die 50 Lire des kleinen Francesco

Eine weitere Geschichte aus dem Italien der Nachkriegszeit

Es war einer dieser typischen Nachmittage. Ich saß mit meinem Neffen Sergio und meinem Vater Francesco am Esstisch, als ich die Frage stellte, die eine seiner liebsten Anekdoten heraufbeschwören würde: "Papa, erzähl uns doch die Geschichte von den 50 Lire und dem Lehrer!"

Ein verschmitztes Lächeln huschte über Francescos Gesicht. Die Geschichte führte uns zurück nach Montescaglioso, den verschlafenen Ort, nur achtzehn Km von Matera entfernt. Nicht das glamouröse Matera, UNESCO-Weltkulturerbe, von heute, sondern das Matera von 1953 - eine Stadt, die damals als "Schande Italiens" galt und von bitterer Armut gezeichnet war.

"Wisst ihr", begann Francesco, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte, "ich war damals ein kleiner Bengel von neun oder zehn Jahren. Ich war kein böser Junge, aber gewieft, clever und manchmal etwas naiv". Und weiter: "Die Hälfte meiner Klassenkameraden trug schicke Schuluniformen - ich gehörte zur anderen Hälfte."

Er schmunzelte. "Aber meine Mutter achtete penibel darauf, dass ich trotz unserer Armut immer sauber war. Nur meine Haare..." Er fuhr sich durchs mittlerweile ergraute Haar. "Die waren ein ewiger Kampf."

Diese widerspenstigen Haare... sie wuchsen und wuchsen, als wollten sie der Armut der Nachkriegsjahre trotzen. Die Schulklassen waren in der Abbazia, das Uralte Kloster, das heute viele Besucher und Touristen empfängt.

Eines Tages musste unser Lehrer, Pietro Conduzzi (der sich als ein entfernter Verwandter der Familie herausstellte), wohl Mitleid mit mir gehabt haben. Professor Pietro Conduzzi betrachtete mich wie jeden Morgen beim Appell missbilligend. Alles war in Ordnung, die Schuhe, die Hose und das Hemd, alles sauber... aber diese wilde Mähne. Er sagte: "Hier", und drückte mir überraschend 50 Lire in die Hand, "geh nach der Schule zum Friseur!"

Francescos Augen leuchteten bei der Erinnerung. "Ich fühlte mich wie ein Königssohn mit diesem Schatz in der Hand! Der Unterricht zog sich wie Kaugummi, während die Münze in meiner Tasche brannte. Als der Unterricht endlich vorbei war..." Er machte eine dramatische Pause. "Nun ja, der Weg zum Friseur führte über den Corso della Repubblica zufällig an der Bäckerei vorbei. Und der Gedanke an frisches Brot und Mortadella..." Er schloss genießerisch die Augen. "Wie hätte ich, hungriger Junge, da widerstehen können?"

"Und das Beste kam noch", fuhr er fort, nun mit verschmitztem Grinsen. "Das war so lecker, und mit dem Restgeld schlüpfte ich ins Kino. Tarzan! Mit Lex Baxter und Chita, dem Affen! Meine Haare waren zwar keinen Millimeter kürzer, aber mein Herz war voller Abenteuer und mein Bauch voller Mortadella."

Die Geschichte hätte hier enden können, aber das Schicksal - oder besser gesagt, der findige Lehrer - hatte andere Pläne. Am nächsten Tag folgte Akt zwei des Haar-Dramas.

Als der Lehrer sah, dass sich Francescos Frisur nicht unbedingt zum Besseren gewandelt hatte, wurde der Klassenkamerad Giuseppino losgeschickt, eine Schere zu holen. Das Grinsen auf Giuseppinos Gesicht verhieß nichts Gutes.

Vor der versammelten Klasse verwandelte Professor Pietro Conduzzi mit ein paar gezielten Schnitten die Haarpracht meines Vaters in ein "künstlerisches Statement".

"Francuccio", sagte er dann fast zärtlich und zückte weitere 50 Lire, "ecco 50 lire, quando esci da scuola, vatti a tagliare i capelli." (Hier sind 50 Lire, geh nach der Schule zum Friseur.)

Mit den Händen über dem Kopf rannte Francesco durch die Straßen - diesmal direkt zum Friseur.

Die Geschichte der doppelten 50 Lire wurde zu einer seiner Lieblingsanekdoten, die Geschichte eines Jungen, der zwischen Pflicht und Vergnügen wählte und am Ende beides bekam: einen ordentlichen Haarschnitt und einen unvergesslichen Nachmittag mit Mortadella, Tarzan und Chita.

In den Straßen des alten Montescaglioso erzählt man sich noch heute, dass keine Mortadella je wieder so gut schmeckte wie die, die man sich von den ersten 50 Lire des Lehrers kaufte.


Die Abbazia ist ein beeindruckendes Benediktinerkloster, das im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Sie zeichnet sich durch ihre prächtige Architektur, darunter Fresken, einen eleganten Kreuzgang und eine reiche historische Bibliothek, aus.

Kommentare

  1. Eine schöne Geschichte! Habe gelacht, als ob ich beim Erzählen dabei war 👍🙂

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