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Francesco und Silvestro: Eine Freundschaft ohne Happy End

Francesco und Silvestro: Eine Freundschaft, die Jahrzehnte überdauerte Eine Geschichte aus den Nachkriegsjahren, die in Montescaglioso begann Wenn der Wein die Zunge löst Draußen auf der Terrasse, der Grillabend neigt sich dem Ende zu. Im Hintergrund dudeln die alten Schlager aus den Sechzigern – diese Lieder haben tatsächlich etwas Schönes, wenn man sie nicht zu oft hört. Der Wein hat seine Wirkung getan, die Stimmung ist entspannt. "Papi, erzähl uns doch mal eine deiner Geschichten", bitte ich Francesco zwischen zwei Liedern. "Was willst du hören?", fragt er zurück, während er an seinem Glas nippt. "Eine aus deiner Jugend. Die von Silvestro zum Beispiel – an die kann ich mich nicht mehr so gut erinnern." Und dann beginnt mein Vater zu erzählen. Von Silvestro. Von seinem besten Freund. Vielleicht sogar dem einzigen richtigen Freund, den er je hatte. Die Wurzeln einer außergewöhnlichen Freundschaft  Francesco und Silvestro – geboren 1943, mitten...

u mier

Das Wort „u mier“, das in Montescaglioso – einer kleinen Stadt in der Nähe von Matera in Basilikata – für „Wein“ verwendet wird, hat eine interessante sprachgeschichtliche Herkunft, die auf die komplexen kulturellen und sprachlichen Einflüsse in der Region Basilikata hinweist.

„U mier“ weicht sowohl vom Standarditalienischen „il vino“ als auch von der Variante „u vèin“ ab, die in Matera üblich ist. Linguistische Untersuchungen zeigen, dass dieses Wort auf das lateinische „merum“ zurückgeht. „Merum“ bedeutete im klassischen Latein reinen, unvermischten Wein, im Gegensatz zu mit Wasser verdünntem Wein, der im antiken Rom oft getrunken wurde. Dieser Begriff „merum“ wurde in vielen Teilen des römischen Reiches verwendet und überlebte in verschiedenen Dialekten und romanischen Sprachen.

In den lukanischen Dialekten, wie dem von Montescaglioso, hat sich das lateinische „merum“ über die Jahrhunderte weiterentwickelt und vereinfacht. Phonologische Veränderungen führten zur Verkürzung des Wortes, wobei die Endung „-um“ verschwand, und es wurde zu „mier“ oder ähnlichen Formen. Das „u“ als bestimmter Artikel ist typisch für süditalienische Dialekte und zeigt den Einfluss des Ostsizilianischen, das sich auch in anderen Regionen der Basilikata verbreitet hat.

Interessant ist, dass ähnliche Varianten des Wortes „mier“ oder „mir“ auch in anderen romanischen Sprachen und Dialekten zu finden sind, etwa im Altprovenzalischen oder im Katalanischen. Das deutet darauf hin, dass die Region Basilikata, und besonders Montescaglioso, Teil eines breiteren kulturellen und sprachlichen Netzwerkes war, in dem der Begriff für „Wein“ in verschiedenen Formen überlebte.

Zusammengefasst stammt das Wort „u mier“ aus dem Lateinischen „merum“, das sich durch phonologische Veränderungen in den lukanischen Dialekten erhalten hat. Es spiegelt die lange Geschichte der Weinproduktion und den kulturellen Austausch in Süditalien wider, wo Begriffe und Traditionen über Jahrhunderte hinweg weitergetragen und angepasst wurden.

Viele Haushalte in Süditalien machen noch ihren eigenen Wein. 


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