Direkt zum Hauptbereich

Empfohlener Beitrag

Ristorante San Marino und die Geschichte meiner Eltern

  Ristorante San Marino und die Geschichte meiner Eltern Ein Teller voller Erinnerungen – Ristorante San Marino   Schon mit 14 Jahren stand ich abends, nach der Schule, im Restaurant meiner Eltern. Das Ristorante San Marino – Erst in der Waldstadt, später in der Karlstr. mitten in Karlsruhe. Ich erinnere mich noch genau: Die Füße müde vom Schultag, die Hände rochen nach Spülmittel, mein schüchterner Kontakt mit den Gästen. Und trotzdem – ich fühlte mich nicht gezwungen. Wir waren eine Familie und der Gastraum war unser Wohnzimmer. Ich war Teil von etwas. Etwas Lebendigem. Das San Marino war mehr als ein Ort zum Essen. Es war ein Stück Italien – gewürzt mit einem Hauch Spanien – mitten in Baden. Der Duft von frischer Pasta, die dampfende Espressomaschine, das leise Klirren der Gläser – das alles war unsere Musik. Für manche Gäste war das Lokal ein kurzer Ausflug nach Süden. Für uns war es das gelebte Ergebnis eines langen, oft steinigen Weges. Wurzeln, die in zwei Ländern sc...

Pasta all’Amatriciana – Ein Originalrezept, das auf der Zunge tanzt

 

Pasta all’Amatriciana – Ein Originalrezept, das auf der Zunge tanzt

Viele wissen: Meine Leidenschaft ist Pasta. Ich liebe die Rezepte vom Nonno oder von Tante Lina, überliefert von Generation zu Generation, wie ein kulinarisches Gedicht. Heute essen wir was Besonderes. Es ist kein typisches Gericht aus Montescaglioso aber es ist so populär, dass wir uns diesem trotzdem widmen.  Heute reisen wir gemeinsam – mit Löffel und Herz – nach Amatrice, einer kleinen Stadt in der italienischen Region Latium, um ein Gericht zu entdecken, das mehr als nur ein Rezept ist: Es ist Kultur. Es ist Seele. Es ist Pasta all’Amatriciana.


Woher stammt die Amatriciana eigentlich?

Beginnen wir mit einer Prise Geschichte.

Die Amatriciana – oder auf Italienisch “L’Amatriciana” – stammt aus der Stadt Amatrice. Diese liegt malerisch im Apennin-Gebirge, auf etwa 1000 Metern Höhe, etwa 500 Km nördlich von Montescaglioso. Die Region war einst ein Zentrum für Schafzucht – und damit auch für zwei wichtige Zutaten des Gerichts: Pecorino Romano und Guanciale.

Ursprünglich hieß das Gericht übrigens “Pasta alla Gricia” – ein Rezept ohne Tomaten, das bis heute als Vorläufer der Amatriciana gilt. Erst als im 18. Jahrhundert die Tomate den Weg in die italienischen Küchen fand, wurde daraus das Gericht, das wir heute lieben und kennen.


Das Originalrezept – Simpel, ehrlich, großartig

Hier ist das, worauf es wirklich ankommt. Kein Chichi, keine unnötige Dekoration. Die Amatriciana ist wie die Leute aus Amatrice: geradeheraus, klar, bodenständig.

Zutaten (für 4 Personen):

  • 400g Bucatini (alternativ: Spaghetti, aber dazu gleich mehr)

  • 150g Guanciale (italienischer Schweinebackenspeck)

  • 400g geschälte Tomaten (aus der Dose, am besten San Marzano)

  • 80g Pecorino Romano, frisch gerieben

  • 1 kleine rote Chili oder eine Prise getrockneter Chili

  • 1 EL Olivenöl extra vergine

  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer


Zubereitung – Schritt für Schritt zur Perfektion

  1. Guanciale vorbereiten: Schneide den Guanciale in etwa 1 cm breite Streifen. In einer Pfanne (ohne Öl!) bei mittlerer Hitze knusprig anbraten. Das Fett soll langsam austreten – das ist der Geschmacksträger schlechthin. Wenn die Stücke goldbraun sind, herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

  2. Tomaten ansetzen: Im ausgetretenen Fett eine klein geschnittene Chili anschwitzen. Dann die geschälten Tomaten dazugeben und mit einem Holzlöffel grob zerdrücken. 15–20 Minuten bei mittlerer Hitze einköcheln lassen.

  3. Pasta kochen: Während die Sauce reduziert, in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Die Bucatini darin al dente garen. (Etwa 1 Minute kürzer als auf der Packung angegeben.)

  4. Finale: Guanciale zurück in die Sauce geben, einmal durchziehen lassen. Dann die abgegossene Pasta direkt in die Pfanne geben und gut durchmischen. Hitze abdrehen, Pecorino untermischen – fertig.


FAQ – Häufige Fragen mit einem Augenzwinkern beantwortet

1. Darf ich Fusilli statt Bucatini nehmen?

Darfst du? Klar. Musst du? Nein! Bucatini – diese hohlen Spaghetti mit Biss – sind die traditionelle Wahl. Aber hey, mein Slogan lautet: Jeder kann ein Pasta-Gericht nach Belieben verändern, Voraussetzung sollte aber sein, dass man das Original kennt.

Fusilli nehmen die Sauce gut auf – also kein Drama, aber traditionell ist es nicht.


Das liebe ich an der italienischen Küche: wenige Zutaten sind ausreichend, um ein wunderbares Gericht zu kredenzen.



2. Guanciale ist schwer zu finden. Geht auch Speckwürfel?

Hier scheiden sich die Geister.

Guanciale hat mehr Fett, mehr Aroma, mehr Würze. Wenn du Speck nimmst – nimm ungeräucherten Pancetta. Räucherspeck verfälscht den Geschmack zu stark. Wenn du keine andere Wahl hast, nimm Speckwürfel, aber erwarte ein anderes Ergebnis.

Kleiner Trick: Gib etwas Butter dazu, um das fehlende Fett des Guanciale zu simulieren.


3. Pecorino oder Parmesan?

Ein klares: Pecorino! Der salzige, leicht scharfe Schafskäse ist das Herz der Amatriciana. Parmesan ist zu mild, zu lieblich. Wenn du mischen willst – bitte, aber lass den Pecorino überwiegen.


4. Darf man Sahne hinzufügen?

Kurz und schmerzlos: NEIN! (Und falls du es doch tust, verrate es niemandem in Amatrice!)

Sahne hat in der Amatriciana so viel verloren wie Ketchup auf einer Pizza Margherita. Die Cremigkeit kommt von der Emulsion aus Guancialefett, Tomatensauce und dem geschmolzenen Pecorino.


Der Zauber liegt in der Einfachheit

Das Tolle an der Amatriciana ist: Sie lebt nicht von ihrer Vielfalt, sondern von der Qualität weniger Zutaten. Sie ist ein Paradebeispiel der italienischen Philosophie: Weniger ist mehr. Und genau deshalb solltest du sie mindestens einmal ganz traditionell zubereiten – um ihren wahren Charakter zu verstehen.

Danach? Dann darfst du spielen. Mit Fusilli, mit etwas Basilikum, vielleicht mit einem Spritzer Rotwein in der Sauce. Aber bitte: erst nach dem Original!


Mein persönlicher Tipp für die Café-Runde:

Wenn ihr das nächste Mal mit Freunden am Tisch sitzt, erzählt ihnen von Amatrice. Von einem kleinen Dorf, das ein großes Gericht hervorgebracht hat. Und dann kocht ihnen eine echte Amatriciana. Mit Liebe. Mit Wissen. Mit Respekt.


Fazit: Die Amatriciana ist mehr als ein Rezept

Sie ist eine kulinarische Liebeserklärung an Italien. Sie ist rustikal und doch raffiniert, schlicht und doch tiefgründig. Wer sie richtig macht, braucht nicht viel – außer Geduld, gute Zutaten und ein bisschen Herzblut.





Labels: pasta, italienische küche, amatriciana, original rezept, bucatini, guanciale, pecorino, kochrezepte, klassiker, keine sahne, traditionelle rezepte, familienessen, italienische rezepte

Meta-Beschreibung:

Entdecke das original Amatriciana-Rezept aus Amatrice: mit Guanciale, Pecorino und Tomaten. Ein traditionelles Pasta-Gericht voller Geschmack und Geschichte – erklärt unterhaltsam und hochwertig, ideal für deine nächste Café-Runde.

Kommentare

Beliebte Beiträge




Powered by GetYourGuide

Kontaktformular montescaglioso.online

Name

E-Mail *

Nachricht *